Rückmeldung Sitemap Newsfeed des VCD-Kreisverbandes Esslingen

Sie sind hier: VCD-KV Esslingen am NeckarTermine2004Umwelttage 2004Pressemitteilung der Stadt Esslingen

Pressemeitteilung: 20. Esslinger Umwelttage: Neue Energie schafft neue Arbeit

Pressemitteilung der Stadt Esslingen Nummer: 0480 Datum: 03.11.2004

20. Esslinger Umwelttage

20. Esslinger Umwelttage: Neue Energie schafft neue Arbeit Erneuerbare Energien für Klimaschutz und Arbeitsplätze

Unter dem Thema "Neue Energie schafft neue Arbeit" stehen die Esslinger Umwelttage vom 12. bis zum 14. November im Alten Rathaus. Umweltschutz bleibt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein beschäftigungspolitisch dynamischer Bereich. Insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien wird ein starker Zuwachs an neuen Arbeitsplätzen für die nächsten Jahre erwartet. Derzeit gibt es in Deutschland etwa 120.000 Arbeitsplätze in diesem Bereich. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien wird Deutschland zudem unabhängiger von den möglicherweise weiter steigenden Weltölpreisen. Für Esslingen beraten die Agentur für Arbeit Esslingen und die jeweiligen Experten am Samstag 13. November von 11 bis 17 Uhr Berufseinsteiger zu Berufen im Bereich erneuerbare Energien.

Sparsamer Umgang mit Energie und Klimaschutz hat in der Stadt Esslingen am Neckar Tradition. Der Einsatz regenerativer Energien hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. In Esslingen am Neckar wird derzeit vor allem die Sonnenenergie genutzt. Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger: "Die Stadt leistet hier Pionierarbeit. Sie geht mit gutem Beispiel voran und wir hoffen, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger folgen." Die Stadt stellt verschiedenen Betreibern ihre Dächer für Photovoltaikanlagen zur Gewinnung von Strom zur Verfügung. Zum Beispiel das Schelztor-Gymnasium, die Eichendorffschule, die Schillerschule Berkheim und die Schule in Sulzgries. In Sulzgries gehört die Anlage der Agendagruppe Solarprofit. Diese Gruppe berät sowohl Hausbesitzer wie auch Esslinger Bürgerinnen und Bürger, die auf einem städtischen Dach in Solarstrom investieren wollen. Sie informieren Hauseigentümer, die eine Solarthermie - oder Photovoltaikanlage installieren wollen über Technik, rechtliche Fragen und Fördermöglichkeiten. Von Seiten der Stadt gibt es für die Errichtung dieser Anlagen einen Zuschuss. Außerdem hat die Gruppe eine Liste mit Handwerkern aus unserem Raum erstellt, die sich zum Thema Solarenergie weiterqualifiziert haben. Diese Handwerker haben an Fortbildungsveranstaltungen teilgenommen, die von Solarprofit, der Stadt, den Stadtwerken Esslingen und verschiedenen Herstellern gemeinsam organisiert wurden. Dadurch sollen qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden. Zieger lobt Solarprofit: "Ohne die ehrenamtliche Arbeit von Solarprofit wären wir längst nicht so weit wie wir heute sind. Das ist ein hervorragendes Beispiel für die tolle Arbeit der Agendagruppen."

Die größten Einsparpotenziale liegen in der Sanierung des privaten Gebäudebestandes. Diese Potenziale sollten ausgeschöpft werden, damit der Einsatz regenerativer Energien für den verbleibenden Bedarf sinnvoll ist. Seit Jahren betreibt die Stadt bei den öffentlichen Gebäuden ein aktives Energiemanagement. Sie gewinnt bei steigenden Energiepreisen und zunehmender Belastung unserer Umwelt durch klimaschädliche Verbrennungsgase eine zentrale Bedeutung. Durch entsprechende Maßnahmen lässt sich der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser um 70% und der Strombedarf um mindestens 30% senken.

Die Stadt Esslingen am Neckar hat in diesem Zusammenhang die Wärmesiegel-Aktion initiiert. Zusammen mit Handwerkern, Architekten und Ingenieuren und der SWE wurde ein energetisches Qualitätskennzeichen für Wohngebäude entwickelt. Als Anreiz hat die Stadt ein Förderprogramm für wärmetechnisch anspruchsvoll gedämmte Außenwände und Fenster. Durch Beschäftigungsimpulse können qualifizierte Arbeitsplätze im Handwerk gesichert werden. "Ökologie und Ökonomie sind kein Gegensatz, sondern sie gehören zusammen. Unser Wärmesiegel beweist dies!", so OB Zieger.

Beim Schulsanierungsprogramm wird besonderer Wert auf Energieeinsparung gelegt, gleichzeitig kommen erneuerbare Energien wie Holzhackschnitzelanlagen, Geothermie und Solaranlagen zum Einsatz. Im Rahmen des Fifty-Fifty Modells konnten durch Änderung des Nutzerverhaltens Energiekosten eingespart werden, die Hälfte bekamen die Schüler für eigene Projekte. Begleitend wurden die Themen Energie und Klimaschutz auch im Unterricht behandelt.

Im Zeller Neubaugebiet "Egert" sollen demnächst bis zu 80% der Gebäude als Passivhaus realisiert werden. Die Wohnhäuser sollen überwiegend so gebaut werden, dass sie ohne Gas- oder Ölheizung auskommen: Viel Sonnenlicht, eine gute Dämmung und eine einfache und robuste Regelungstechnik garantieren den Passivhaus-Standard mit seinem äußerst angenehm temperierten Raumklima. Die Bewohner werden somit unabhängig von der Energiepreisentwicklung. An der Rohräckerschule, der Zollberg-Realschule und der Württembergische Landesbühne wird eine Holzhackschnitzelheizanlage in Betrieb genommen werden. Auf dem Dach der Anlage wird zudem eine Photovoltaikanlage errichtet.

Bei den Umwelttagen werden interessante Anschauungsobjekte vorgestellt, wie zum Beispiel Brennstoffzellenfahrzeuge darunter außer einem Bus auch der Hysun 3000, der im September einen vielbeachteten Langstreckenweltrekord aufgestellt hat. Der Antrieb zu diesem Fahrzeug wurde in Esslingen an der Fachhochschule für Technik Esslingen entwickelt. Angeboten wird auch eine Fahrt mit einem erdgasbetriebenen Bus zum Holzheizkraftwerk Scharnhauser Park. Gezeigt werden zudem ein BHKW - Modell sowie Photovoltaikmodule außerdem gibt es Informationen zur Holzhackschnitzeltechnik und zur Nutzung von Erdwärme. Die Esslinger Umweltgruppen, die FHTE, die Stadtwerke sowie die Stadtverwaltung bieten Informationen und Anregungen zum Thema.

Gez. Roland Karpentier Pressereferent

Quelle: Stadt Esslingen