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Steile Rampe für Radfahrer

ESSLINGEN: Kritik an neuer Pliensaubrücke

Mehr als 20 Millionen Euro kostet die neue Verkehrslösung, die bis 2009 am Esslinger Bahnhof verwirklicht werden soll. Das Vorhaben gilt als großer Wurf. Im Detail gibt es aber noch Klärungsbedarf, wie die jüngsten Diskussionen über eine neue Rampe an der Pliensaubrücke zeigt. "Sie ist für Radfahrer viel zu steil", sagen die Kritiker.

Von Hermann Dorn

Während die Planer an den Entwürfen für das künftige Umfeld des Bahnhofs feilen, laufen an der alten Eisenbahnbrücke die ersten Arbeiten. Mit dem Abbruch der Verbindung stellt die Stadt die Weichen für die Südtangente, die am Pliensauturm auf Gleis 1 schwenkt und erst hinter dem Bahnhof wieder in den Bahnhofplatz einmündet. Die Aufregung über die weiten Umwege, die in dieser Phase den Passanten und Radfahrern auf dem Weg zwischen Pliensauvorstadt und Innenstadt zugemutet werden, hat sich inzwischen gelegt. In der Kritik steht jetzt der künftige Anschluss der Pliensaubrücke an den Bahnhofplatz und die Innenstadt. Dass die Pläne für Radfahrer eine steile Rampe vorsehen, sorgt für zunehmende Proteste. Im Ausschuss für Technik und Umwelt forderten Stadträte aller Fraktionen kürzlich die Verwaltung auf, noch einmal zu prüfen, ob die vorgesehene Steigung von zehn Prozent reduziert werden kann. Handlungsbedarf sieht auch Dirk Rupp, der Kreisvorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland (VCD). In einer Pressemitteilung sagt er voraus, dass Radfahrer auf der neuen Rampe ins Schwitzen kommen. Auch abwärts verschlechtere sich die Situation: "Dann müssen sie aus Sicherheitsgründen schieben."

Verwaltung bleibt skeptisch

Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht hat zugesagt, die Verwaltung werde versuchen, die Wünsche der Radfahrer zu erfüllen. Große Hoffnungen weckt er aber nicht. Lösungen mit einer geringeren Steigung seien aus Platzgründen schwierig zu realisieren, meint er. Sollte es zu einem negativen Bescheid kommen, kann er bei Rupp kaum mit Verständnis rechnen. "Das umweltfreundlichste Verkehrsmittel muss Vorrang haben", fordert der VCD-Vorsitzende und schlägt vor, mit Anliegern in der Neckarstraße nach sinnvollen Antworten zu suchen.

Trotz der Einwände gegen die Rampenlösung richtet man im Rathaus den Blick nach vorne. In Zusammenarbeit mit privaten Büros präzisieren die Planer die Vorstellungen von der Südtangente und dem Bahnhofplatz. Im Ausschuss für Technik und Umwelt legten sie kürzlich einen umfangreichen Zwischenbericht vor, der sich mit den gestalterischen Details beschäftigt.

Quelle: Eßlinger Zeitung 11. Mai 2005