Rückmeldung Sitemap Newsfeed des VCD-Kreisverbandes Esslingen

Sie sind hier: VCD-KV Esslingen am NeckarPresseAus für den Obus?

Die CDU riskiert das Aus für den Obus

Pressemitteilung VCD Esslingen, 21. November 2014, Esslingen am Neckar

Die CDU-Fraktion im Esslinger Gemeinderat möchte die Auf­gaben­trägerschaft für den städtischen Busverkehr an den Landkreis abgeben. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat das mit Ent­setzen aufgenommen: „Die CDU riskiert das Aus für den Obus“, sagt Dirk Rupp, erster Vorsitzender des VCD-Kreisverbands Ess­lin­gen.

In Deutschland gibt es nur drei Obus-Betriebe, in Esslingen, Eberswalde und So­lingen. Doch allein die Schweiz hat derzeit zwölf, Italien 16, weltweit sind es mehr als 300. „Diese Antriebsart ist hochaktuell“, sagt Rupp. Dies zeige sich daran, dass Esslingen gerade erst für ein öffentlich gefördertes Modellprojekt zur Er­probung von Batterie-Obussen ausgewählt wurde. Dank ihrem Ein­satz kann der elektrische Ver­kehr über das Oberleitungsnetz hinaus ausgeweitet werden.

Werde der Betriebsstrom regenerativ erzeugt, betont der VCD, könne Mobilität in Esslingen in immer größerem Umfang klimaneutral angeboten werden. „Dazu hat sich die Stadt in ihrem Klima­schutz­konzept verpflichtet“, sagt Rupp. Auch die geringen Lärm­emissionen, weniger Feinstaub und der Fahrkomfort für die Nutzer sprächen für den elektrischen Betrieb.

Die Städtischen Verkehrsbetriebe (SVE) verfügten, sagt der VCD-Obus-Experte Jörg Kirschner, über viel Erfahrung mit dem elektrischen Betrieb. „Ich glaube nicht, dass der Landkreis einen billigeren Anbieter mit dem Fachwissen und der speziellen Aus­stattung für den Betrieb einer Elektrobusflotte finden würde.“ Die Mehrkosten für den Umweltvorteil müsse sowieso weiterhin die Stadt Esslingen ausgleichen. „Sonst bestellt der Kreis einfach billigere Dieselbusse“, prophezeit Kirschner.

Bei einer Auflösung des SVE würde das Oberleitungsnetz vermutlich der Stadt zufallen. Knut Lickert, Mitglied der AG-Busverkehr des VCD, warnt: „Diese Infra­struktur ist sehr langlebig und befindet sich in einem guten Zustand. Gerade erst wurde am neuen ZOB in den Fahrdraht investiert. Es wäre jammerschade, wenn das alles ungenutzt verkommen würde.

Der VCD setzt sich dafür ein, dass die Aufgabenträgerschaft bei der Stadt Esslingen verbleibt. Ein Sparpotential sieht er im Zusam­men­fassen der Leistungen von städtischen und privaten Betreibern. Gefallen findet er an der im Nahverkehrsplan vorgesehenen neuen Finanzierungsregelung für den Busverkehr im Landkreis. „Das be­endet den unhaltbaren Zustand, dass die Stadt Esslingen über die Kreisumlage alle Busse mit zwanzig Prozent mitbezahlt, ihren Stadtverkehr aber ganz alleine bezahlen muss“, sagt Dirk Rupp, der auch Stadtrat in Esslingen ist.

Weblinks


Wollen Sie diese Pressemitteilung kommentieren? Im VCD-Blog haben Sie Gelegenheit dazu:

Esslingen am Neckar: Die CDU riskiert das Aus für den Obus